„Wie, nur 36 Spieler auf der Setzliste? Oje, hoffentlich findet das Turnier überhaupt statt?“ fragten sich etliche Spieler im Vorfeld der 2. Sauerland Open. Doch trotz schlechter Vorahnungen entschieden sich 9 Scheibensucher den mühsamen Weg über die allseits beliebte und freitags nachmittags nur mäßig frequentierte A 5 und knapp 100 km Bundes- und Landstraßen nach Bad Fredeburg zu fahren. Vorbei an geschichtsträchtigen Orten wie „Krombach“ und lieblich klingenden Ort-schaften wie „Welsche Ennest“ mit immerhin zwei als Straße deklarierbaren Wegen und Gegend soweit das Auge reicht.
Die mäßige Spielerbeteiligung von gerade mal 33 Teilnehmern tat der Stimmung und dem Kampf um Birdies und Platzierungen keinen Abbruch. Im Gegenteil, motiviert von geringer Konkurrenz konnten sich alle Scheibensucher erstmalig in der Geschichte des Vereins für das Halbfinale qualifizieren. Zum Glück wurde das Teilnehmerfeld hierzu komplett miteinbezogen, sonst wäre das Turnier wohl nicht ganz so erfolgreich verlaufen.
Bei dem Parcours, ein Par 55 mit 90% kurzen Bahnen unter 60m, teilweise unter 50 m konnte sich keiner rausreden, keinen Birdie zu schaffen. Dennoch tat der Berg genau das oft, was jeder Spieler möglichst vermeidet, verkantet aufkommende Scheiben wurden direkt talwärts getrieben, wo man ohnehin für den Putt zum Par den besseren Stand hat. Und wie unser Frank „Fränklin“ Steinbrink bewies, muss man zum Putten nicht zwangsläufig in der Nähe eines Korbes stehen, 25 m unterhalb ist auch kein Problem, zumindest für ihn nicht, der dies gleich zweimal schaffte.
Der stärkste Scheibensucher bei diesem Turnier, der Herr im Ring, unser Boss, zeigte erneut seine Präzision und Konstanz und musste sich am Ende nur dem wie immer souverän aufspielenden Klaus Kattwinkel und mit nur einem Wurf Rückstand Frank Brügmann geschlagen geben.
Auf Grund der sintflutartigen Regenfälle, die kurz vor Ende des Halbfinales einsetzten, wurde einvernehmlich beschlossen kein Finale mehr zu spielen. Ein weiteres Novum in DiscGolf-Deutschland.
Samstags nach Runde 2 waren die Scheibensucher noch so motiviert und vom Gemsenmarsch nicht erschöpft genug, dass sich alle Teilnehmer noch eine Runde Doubles genehmigten. Und siehe da, dieser Boss ist doch schlagbar- und zwar von den überraschend sehr stark aufspielenden Jorgen Hermannson und Rendel (wie er seit diesem Turnier genannt wird, denke ich gewöhne mich noch dran), die alles hinlegten und auch die weiten Putts sicher verwandelten. Mit ner 50 im Doubles waren die Beiden mindestens so zufrieden wie mit dem exorbitant hohen Preisgeld von 6€ pro Spieler.
Die Scheibensucher bedanken sich bei Andel „Jambel“ Thöne, der trotz mangelndem Starterfeld ein tolles Turnier organisiert hat und unserer Meinung nach einen richtig tollen, vielseitigen Kurs geschaffen hat, sowie dem Landhotel „Am Park“, die unter Anderem dank Neuorientierung ihrer Gästepolitik nun holländische Spezialitäten wie die leckere „Fritteesaus“ importieren.
Bis im nächsten Jahr wieder!
© Rendel