Diese Aufforderung in der Turnierbeschreibung mag einige potentielle Teilnehmer irritiert haben. Aber am 08.04 fand die 11. Waldschwimmbad Open 2018 in Rüsselsheim statt und die Badehose war wirklich angebracht.
Das allseits bekannte „Aprilwetter“ hielt sich an diesem Tag zurück und bescherte den Teilnehmern strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel. Am Samstagabend nach absolviertem Training nahm ein Teilnehmer diese Aufforderung ernst und sprang in den noch eiskalten See! Ob dies eine wirklich gute Idee war, kann man nicht sagen. Aber es zeugt davon, dass das allgemein empfundene Urlaubsfeeling am Waldschwimmbad sehr ernst genommen wurde.
Am Sonntag musste die Badehose jedoch zunächst im Rucksack verweilen, da die beiden vormittags Runden im Ostpark gespielt wurden. Hierzu entwickelte Wolfgang Kraus eigens 16 zum Teil neue und sehr anspruchsvolle Bahnen, die von allseits bekannten und (un-)beliebten Bahnen komplettiert wurden. Bahn 5 (eine Doppel-Insel) wurde von allen Teilnehmern mit großem Interesse begutachtet und als sehr schwierig empfunden – trotzdem wurden hier 4 Birdies erzielt. Auch die Verlängerung der „normalen“ Bahn 14 – im Waldschwimmbad-Layout Bahn 9 – forderte die Teilnehmer besonders. Dennoch konnte diese Bahn einmal Birdie gespielt werden – von Phillip-Tyler Belt.
Die 16 Waldschwimmbad-Ostpark Bahnen wurden von 64 Teilnehmern ab 9.15h zweimal direkt hintereinander gespielt. Dabei wechselte nach dem ersten Durchgang die Flightzusammenstellung, und so konnten sich die Teilnehmer untereinander kennenlernen und sich mit altbekannten aber eben auch neuen Gesichtern duellieren. 32 Bahnen ohne größere Pause zu spielen, verlangte den Teilnehmern einiges ab. Das Spielen ohne Pause war jedoch dringend nötig, denn auch so dauerte die vormittags Runde länger als gedacht.
Das Scoren mithilfe von Discgolfmetrix (Dank an alle Teilnehmer, die die Scores nicht nur handschriftlich in die Scorebooks sondern auch hier eingetragen haben) erleichterte dem TD die Arbeit in der Mittagspause, die von den erschöpften Teilnehmern dankbar angenommen und ausgereizt wurde. Bei kalten sowie warmen Getränken und leckerem Essen (ich bedanke mich bei allen Bäcker/innen und Köch/innen und bei Michael Adam, der den Grill betreut hat) konnten die Muskeln geschont und neue Energie aufgebaut werden.
Der Blick auf den See im Waldschwimmbad löste dabei unterschiedliche Gefühle aus. Die einen genossen das Urlaubsfeeling, bei anderen machte sich Angst breit. Das Waldschwimmbad ist ein wirklich ausgeklügelter und wunderschöner Discgolf-Parcours, aber hat doch auch seine Tücken. Bei einigen Bahnen „droht“ der See an der rechten Seite und es ist ratsam, stabile Scheiben im Rucksack zu tragen. Manch einer wartet immer noch auf Discs, die auf scheinbar nimmer Wiedersehen im See verschwunden scheinen.
Auf nimmer Wiedersehen? Nein, denn viele der „gewässerten“ Scheiben finden ihren Weg zurück in den angestammten Rucksack, da hilfreiche „Gondoliere“ über das Wasser schipperten und Scheiben angelten. Scheiben, die ihren Weg bis an die tiefsten Stellen des Sees gefunden haben, sind auch nicht unbedingt verloren: Taucher sind regelmäßig im Waldschwimmbad unterwegs und bergen so manchen „Schatz“. Zum Glück gibt es auch Discs, die Schwimmflügel tragen und besonders einfach zu bergen sind. Nach der Mittagspause startete mit ein wenig Verspätung die dritte und letzte Runde. Die Flights wurden dabei nach Divisionen und erzielten Scores zusammengestellt.
Die erfolgreichsten Spieler wurden mit Ruhm und Ehre, sowie Sachpreisen und Urkunden belohnt: In der Division Junior ist dies: David Strott (145)
Bei den Damen waren erfolgreich: Christine Hellstern (167) auf dem Siegerplatz, Jasmin Milzetti (176) auf Platz zwei und Nathali Palencia-Martin (177) auf Platz drei.
In der Gruppe der Grandmaster waren die besten drei: Wolfgang Kraus (136) auf dem Siegerplatz, Frank Hellstern (151) auf Platz zwei und Wilfried Raczek (160) auf Platz drei.
Bei den Masters: Marco Rühl (146) auf dem ersten Platz, Peter Kleinhubbert (148) auf Platz zwei und Matthias Lehn (153) auf Platz drei.
In der Open Division: Phillip-Tyler Belt (136) auf Platz eins, Tobias Pfeiffer (137) auf Platz zwei und Toad McReynolds (139) auf Platz drei.
Neben den Plätzen auf dem Siegertreppchen wurden auch weitere Auszeichnungen verteilt. Bereits Samstag nachmittags wurde ein Doubles-Turnier im Waldschwimmbad ausgetragen. Die erfolgreichsten Teams waren hier: Team „39“ (38) in der Division Open und das Team „Chainchillas“ (39) in der Division Mixed.
Unglaublich aber wahr: Auf Bahn Nr. 15 – von den Scheibensuchern liebevoll „Scheibenwaschanlage“ genannt – erzielte Konrad Haarmann sonntags das einzige Ass des Tages! Bemerkenswert ist ebenfalls, dass Wolfgang Kraus (Grandmaster) und Phillip-Tyler Belt (Open) über drei Runden einen identischen Score erzielten! Dies zeigt: Discgolf ist keine Frage des Alters, sondern der Technik!
Ich bedanke mich bei Wolfang Kraus für die Entwicklung der neuen Bahnen im Ostpark, bei Guido Klein, der als TD im Hintergrund die Organisation und die undankbare Aufgabe der Startplatzvergabe übernahm. Desweiteren gilt Dank Chris Longmire, der als TD, Ansprechpartner und Organisator stets für alle Fragen zur Verfügung stand. Ebenfalls bedanke ich mich bei allen Helfern und Helferinnen, die für den Auf- und Abbau zur Verfügung standen, Scores übertrugen und sonstige Arbeiten, die bei einem solchen Turnier anfallen, übernahmen. Außerdem gilt mein Dank allen, die dafür sorgten, dass unser Mittagsbuffet keine Wünsche offen ließ. Zu guter Letzt bedanke ich mich bei allen Teilnehmer/innen, die dieses Turnier bestritten und so dafür sorgten, dass es für alle ein unvergesslicher Tag wurde. Ich freue mich auf die nächste Waldschwimmbad Open und hoffe, dass ich alle wiedersehe. Und nicht vergessen: die Badehose oder der Bikini könnten genau die richtige Bekleidung sein!
Bericht : Monika Braun,
Bilder Pia Boquoi , Natahlie Palencia Martin, Sabrina Jordan