Starker Nachwuchs dominiert 7. Ostpark Open

Das schöne Wetter ist den Scheibensuchern wieder treu – zumindest die Spielrunden konnten im Gegensatz zum Turnier im Waldschwimmbad vier Wochen zuvor diesmal ohne Regenkleidung absolviert werden. Ganze 96 Spielerinnen und Spieler ermittelten im schwül-warmen Rüsselsheimer Ostpark Sieger in fünf Spielklassen. Versuchsweise hatte Turnierdirektor Michael Janske-Drost den Parcours um drei durchaus knifflige Bahnen erweitert, die nicht jedem Spieler behagten. Besonders an der kürzesten Turnierbahn trennte sich die sprichwörtliche Spreu vom Weizen, war zwischen einer zwei und einer 18 (!) alles drin.

Rippel auch in offener Klasse erfolgreich

In der offenen Spielklasse feierte der Lünener Sven Rippel seinen ersten Open-Sieg bei den Ostpark Open. Er setzte sich somit erneut gegen Dominik Stampfer durch, den er bereits beim letzten Ostpark-Duell der beiden im Jahr 2010 (damals noch in der Junioren-Klasse) hinter sich lassen konnte. Den Grundstein für seinen Erfolg legte er gleich in der ersten Spielrunde, als er sich mit einer starken 68 (sechs unter Kurspar) zusammen mit Stampfers söhnstettener Vereinskollegen Michael Stelzer an Platz zwei des Starterfeldes setzte. In Führung lag zu diesem Zeitpunkt noch Tobias Behrens (67, Berlin), der in den folgenden Runden jedoch leicht zurück fiel und am Ende auf Platz vier landete.

Die stärkste Runde des Turniers, eine 63, also elf unter Platzpar am Sonntagmorgen sowie die stärkste Halbfinalleistung aller Teilnehmer, brachte Stampfer bis auf vier Würfe an Rippel heran, die Vorentscheidung fiel dann aber schon auf der ersten von sechs Finalbahnen. Der Lünener versenkte einen 35-Meter Putt durch ein Doppel-Mandatory hindurch zum Birdie, während sich Stampfer mit einem Par begnügen musste, und baute seinen Vorsprung auf fünf Würfe aus.

Konsorr auf Finalkurs

Auch bei den Junioren setzte sich ein Schützling von Altmeister Hartmut Wahrmann durch. Ganze 29 Würfe lag Kevin Konsorr am Ende vor dem zweitplatzierten Marvin Tetzel – und hätte mit seinem Gesamtscore locker das Finale in der offenen Klasse erreicht. Man merkt deutlich: In Hartl’s Umfeld bildet sich ein starkes Gegengewicht zur Söhnstettener Nachwuchsschmiede um Dominik Stampfer, Marc Mäding usw. heraus, das die nächsten Jahre für Spannung auf der German Tour sorgen dürfte. Einen kleinen Vorgeschmack lieferten Konsorr und Rippel bereits beim Doubles am Freitag, als sie mit einer beinahe unglaublichen 55-er Runde (19 unter Par, incl. Ass auf Bahn acht) den Ostpark regelrecht auseinandernahmen. Technisch machbar wäre laut TD Michael Janske-Drost eine 53, die beiden Youngsters waren an dieser theoretischen Bestmarke also schon verdammt nah dran.

Buchholz schlägt Kattwinkel

In der Masters-Klasse setzte sich Vorjahressieger Frank Buchholz erneut durch. Die Entscheidung im knappen Duell mit Mr. German Tour Klaus Kattwinkel fiel schon in Runde eins, in der der Hamburger sich mit einer 70 genau den Vorsprung verschaffte, der am Ende auch zu Platz eins reichte. Hinter Kattwinkel belegte Hartl Wahrmann einen ungefährdeten dritten Platz.

Scheibensucher Wolfgang Kraus bleibt 2012 ungeschlagen

Die Klasse der Grandmasters bleibt fest in der Hand des Rüsselsheimers Wolfgang Kraus. Seit seinem ersten Sieg beim Nikolausturnier im vergangenen Dezember hat der ehemalige 2.-Liga-Fußballer ein festes Abo auf Platz eins. Sechs weitere Titel sind seitdem zusammen gekommen – folgerichtig führt er auch die Tourwertung inzwischen mit einem Vorsprung von fast 170 Punkten deutlich vor Elmar Stampfer an.

Besonders erfreulich aus Rüsselsheimer Sicht: der zweite Platz von Grillmeister Michael Adam bei seinem ersten großen Turnier im Ostpark und seinem zweiten Turnier insgesamt. Bis zum Sonntagmorgen hatte er sogar mit seinem Spezi Wolfgang Kraus mitgehalten, bevor der sich mit einer starken Par-Runde entscheidend absetzen konnte.

Großes Gefälle bei den Damen

Das leider wegen einiger Absagen recht kleine Damenfeld wurde einmal mehr von Christine Hellstern beherrscht. Auch die Lokalmatadorin und Rüsselsheimer Sportlerin des Jahres Nora Wrobel blieb letztlich chancenlos, lag aber mit einem Rückstand von „nur“ zehn Würfen zumindest noch einigermaßen in Reichweite. Der Rest des Damenfeldes, allen voran Sonja Scheidemantel auf Platz drei, lag mit 41, 45 und 49 Würfen hinter Wrobel gleich mehrere Klassen zurück.

Am Sonntag besuchte der Rüsselsheimer Oberbürgermeister Patrick Burghardt das Turnier. Nach kurzer Einweisung durch den TD begleitete er in der dritten Runde als Zuschauer einen Flight. Nach Aussage von Scheibensucher Volker Dziemballa dürfen wir ihn bei einer der kommenden Trainingszeiten der Scheibensucher als Gast erwarten.