Regenschlacht von Meinerzhagen – Bernd Hoffmann auf Platz 3

Zum dritten Mal fanden am 04.09.2011 die Discgolf Open an der Jugendherberge Meinerzhagen statt. Die 3 Scheibensucher Felix Knecht, Arnold Meier und Marco Rühl nutzten die Gelegenheit der frühen Anreise ins Sauerland, um sich bereits am Vortag mit dem Gelände vertraut zu machen. Wurden die 2 Trainingsrunden am Samstag noch bei strahlendem Sonnenschein und 28 Grad absolviert, so wurde der hieraus gewonnene Trainingsvorsprung durch den Dauerregen am Sonntag wieder davongespült. Trotzdem bot die Jugendherberge direkt am Parcours die ideale Übernachtungsmöglichkeit für kleines Geld, und man fühlte sich wieder in seine Jugendzeit zurückversetzt. Etwaige Schnarchgeräusche wurden durch die mitgeführten Oropax-Stöpsel gedämpft, sodass man ausgeschlafen und gestärkt durch das Herbergsfrühstück an den Start gehen konnte.

Dort traf man dann auf die „Büttelborner Fraktion“ mit Marcel Zusch, Dominque Saloff und Bernd Hoffmann, die sich für eine Anreise am Turniermorgen entschieden hatte. Schmerzlich vermisst wurde der Sportkamerad Martin Reez, der aufgrund von Knieproblemen seinen Start leider kurzfristig absagen musste.

Doch kurz vor Turnierbeginn machte das Wetter der Turnierleitung in Person von Ruth Kattwinkel einen Strich durch die Rechnung. Nicht umsonst gilt Meinerzhagen als regenreichste Stadt in NRW. Ein aufziehendes Gewitter mit Donner und Blitzen, gefolgt von heftigem Starkregen verhinderte einen pünktlichen Start. So wurde das Players Meeting kurzer Hand in die Jugendherberge verlegt und die 60 Spieler warteten, welche Entscheidung die Turnierleitung angesichts der widrigen Wetterbedingungen treffen würde. Nach einer halben Stunde des Wartens mit ständigem Blick aus dem Fenster ging es dann um 09.45 Uhr zum Tee off in die 1. Runde. In der Zwischenzeit hatte sich dann auch der bis dahin streikende Drucker entschieden, endlich die Score Cards auszuwerfen. Dem anfänglichen Gewitter folgte nach einer kurzen Regenpause ein fieser Dauerregen, der es den Akteuren schwer machte, die Wurfscheiben trocken zu halten. Gegen Ende der 1. Runde konnte die Sonne dann einen kurzen Durchbruch vermelden und so ging man in die Mittagspause, um sich in der Jugendherberge mit Tortellini, Geschnetzeltem, Salat und Götterspeise zu stärken.

Viele der 12 Bahnen waren „kurz aber dafür knackig“. Es ging bergauf und bergab, teils auf Wiesengelände, teils im Wald rund um die Jugendherberge. Generell muss man sagen, dass der Kurs auf den ersten Blick vermeintlich einfach erschien. Doch vor allem die Waldbahnen hatten es in sich. Und der matschige Untergrund sorgte nur selten für einen festen Stand.

Leider waren die Abwürfe, bedingt durch den heftigen Regen, teilweise in katastrophalem Zustand und für ein Turnier denkbar ungeeignet. Zwar wurde seitens der Turnierleitung in der Mittagspause versucht, die matschigsten Abwürfe mit Rindenmulch „trocken zu legen“, aber auch das half nur bedingt, sodass an manchen Bahnen das Tee um mehrere Meter verlegt werden musste. Da zeigt sich mal wieder aufs Neue, dass die Abwürfe in Rüsselsheim zur Zeit das Maß aller Dinge sind.

Gestärkt durch das Mittagessen trafen sich die neu sortierten Flights dann zum Tee Off und starteten bei nun halbwegs trockenerer Wiese in die 2.Runde. Auch die 3. Runde konnte nach einer kurzen Kaffeepause um 15 Uhr ohne Regen absolviert werden.

Nur zwei Damen nahmen am Turnier in Meinerzhagen teil und hatten somit je einen der 15 Pokale sicher, die von der Volksbank gesponsert wurden. Erste wurde Christine Schnettler (146 Würfe) und zweite Elke Zierke (147 Würfe). Wären unsere beiden Rüsselsheimer Damen am Start gewesen, wären ihnen wohl die ersten beiden Plätze sicher gewesen.

Bei den Junioren gab es wie so oft in dieser Saison einen Wettstreit der drei Jungs aus Lünen. Am Ende hatte Kevin Konsorr die Nase vorn. Letzterer konnte sich den 1.Platz mit 99 Würfen sichern. Über Platz 2 musste ein Stechen entscheiden, das Sven Rippel vor Melwin Korth (beide 106 Würfe) für sich entscheiden konnte.

Bei den Grandmastern war es genau anders herum. Den dritten Platz sicherte sich Robert Amme aus Neuss mit 129 Würfen, doch waren Karl-Heinz Schreiber und Ulrich Drews aus Meinerzhagen wurfgleich mit 121 Zählern. Auf ein Stechen wurde verzichtet und statt dessen entschieden, dass derjenige den 1.Platz erhält, der im direkten Vergleich die bessere Runde hatte. Karl-Heinz Schreiber erhielt somit den Siegerpokal der Grandmaster und Ulrich Drews wurde Zweiter.

Die Open Klasse gewann, wie auch im letzten Jahr Klaus Kattwinkel aus Engelskirchen mit 92 Würfen, dem sogar in der 1.Runde ein ASS auf Bahn 5 gelang. Damit war ihm auch der Ace-Pool sicher, der über die letzten beiden Jahre auf stolze 142 Euro angewachsen war. Zweiter wurde Ralf Hüpper (99 Würfe) aus Köln und den dritten Platz sicherte sich der ehemalige Frisbee-Weltmeister Hartmut „Hartl“ Wahrmann (101 Würfe) aus Lünen.

Bei den Masters dominierte Frank Schube mit 90 Würfen deutlich das Geschehen und wurde mit 2 Würfen vor Klaus Kattwinkel Turniersieger. Matthias Korth aus Lünen wurde mit 112 Würfen Zweiter und der Scheibensucher Bernd Hofmann sicherte sich mit 113 Würfen knapp dahinter einen hervorragenden 3. Platz und durfte ebenfalls einen Pokal mit nach Büttelborn nehmen.

Für die kommenden Jahre übergibt Ruth Kattwinkel die Organisation des Turniers in die Hände des gerade neu gegründeten Vereins in Meinerzhagen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen dort die Probleme mit den Abwürfen in den Griff bekommen. Dann steht einer erneuten Teilnahme im nächsten Jahr nichts mehr im Weg.

Die Ergebnisse der Rüsselsheimer Scheibensucher im Einzelnen:

Junioren: Dominique Saloff 5.Platz (39,43,42 / 124)

Open: Felix Knecht 11. Platz (40,37, 37 / 114), Marco Rühl (38, 40, 37 / 115), Marcel Zusch 21. Platz (39, 41, 40 / 120)

Master: Bernd Hoffmann 3. Platz (37,39,37 / 113), Arnold Meier (40,37,39 / 116)

Bericht: Marco Rühl

Fotos gibt’s unter http://www.flickr.com/photos/discgolf-nrw/sets/72157627605862862/